Wir waren dabei


 

Vier-Städte-Partnerschaft besiegelt - 30.06.2024

"Liebe Freunde, die ihr Herz über die Grenze schlagen lässt. Frauenau hat es verstanden, die Glasfreundschaft zu feiern und zu besiegeln. Ein bedeutender Moment mit Blick in eine europäische Zukunft. Auch unser Verein hat die Entstehung und Weiterführung der gegenseitigen Treffen, der Stadtfeste in Nový Bor und Lindava tatkräftig unterstützt. Wir sind angereist mit Musikanten mit Brezn und mit Leberkäs. Unsere bayrische Brotzeit inklusive Bärwurz war immer „ausverkauft". Dankbar erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an den großen Glaskünstler und Mäzen Petr Novotný, der vor kurzem in den Glashimmel eingegangen ist. Beste Freundschaft verbindet uns nach wie vor mit David Sobotka und Jiří Pačínek, die mich und unseren rührigen Verein kennen und schätzen. Anni"
Anne Rimpler

 

Glasregion Zwiesel/Frauenau besiegelt Partnerschaft mit böhmischen Glasorten

von Heinrich Zens

Freundschaft und Zusammenarbeit soll die Glasregionen in Niederbayern und Nordböhmen künftig stark verbinden. Im Bild die Bürgermeister Fritz Schreder (v.l.), Martin Bartl, Jaromír Dvořák und Karl-Heinz Eppinger.

Der Rahmen für die Städtepartnerschaft zwischen Frauenau, Zwiesel und den nordböhmischen Glasmetropolen Nový Bor und Kamenický Šenov war besonders festlich gewählt: Beim „1. Klingenden Glasstraßenfest“ im Jubeljahr „700 Jahre Frauenau“ wurde am Sonntag die Partnerschaft besiegelt.
Im Hintergrund spielte die Blaskapelle Frauenau und das Fest um den Museumsteich lief zur Mittagszeit bereits auf vollen Touren. Frauenaus Bürgermeister Fritz Schreder als Gastgeber hieß dazu zahlreiche Ehrengäste willkommen: Jaromír Dvo
řák, Bürgermeister von Nový Bor und dessen Stellvertreter Tomaš Mašek, Martin Bártl, Bürgermeister aus Kamenický Šenov und dessen Stellvertreter Tomaš Tschakert, Zwiesels Rathaus-Chef Karl-Heinz Eppinger, Landrat Dr. Ronny Raith, zahlreiche Zwieseler Stadtratsmitglieder und Frauenauer Gemeinderäte, Glasfachschulleiter Gunther Fruth, die Frauenauer Ehrenbürger Helmut Schneck und Herbert Schreiner sowie Rudi Hais und Anni Rimpler, die schon lange Kontakte zwischen den Glasregionen pflegen.

Erste Kontakte vor über 40 Jahren

Schreder blickte kurz zurück auf die ersten Kontakte zur nordböhmischen Glasregion im Jahr 1982. „Es gab mal mehr und mal weniger intensiven Kontakt“, so der Bürgermeister, beide Regionen hätten Höhen und Tiefen im Bereich „Glas“ gleichermaßen erlebt. Es sei aber auch viel Neues entstanden. „Erstaunlicherweise ähneln sich diese Entwicklungen in beiden Regionen“, sagte Schreder. Ein intensiver, regelmäßiger Austausch in allen Bereichen des kommunalen Lebens solle nun dazu führen, „dass wir voneinander lernen“. Heute sei endlich der Zeitpunkt gekommen, an dem die Städtepartnerschaft besiegelt werde.

Was lange währt, wird endlich gut“, meinte Landrat Ronny Raith,„die jahrzehntelangen guten Beziehungen werden heute gekrönt und ich freue mich sehr über diese Partnerschaft.“ Sie sei ein Mut machendes Zeichen und hebe die Zusammenarbeit auf eine neue Ebene.

Die Vertreibung war ein Fehler“

Bürgermeister Jaromír Dvořák aus Nový Bor betonte, dass die Regionen nicht nur der Werkstoff Glas, sondern auch die gemeinsame Geschichte verbinde. „Es gab Zeiten, da lebten in Nový Bor neunzig Prozent Deutsche und zehn Prozent Tschechen. Die Vertreibung war ein Fehler und ich entschuldige mich dafür.“ Es habe aber danach immer wieder Menschen auf beiden Seiten gegeben, die geholfen hätten, schwere Zeiten zu überbrücken. „Und heute wächst nicht nur der Zusammenhalt unter den Kommunen, sondern auch vieler Staaten“, so der Rathaus-Chef aus Nový Bor.
In aller Kürze formulierte Martin Bártl aus Kamenický
Šenov die Manifestierung der Städtepartnerschaft: „Unsere gemeinsame Zukunft liegt in der Zusammenarbeit und Freundschaft.“
Zwiesels Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger stimmte dem vorbehaltlos zu. „Es gibt in vielen Themenbereichen noch große Unterschiede, allerdings auch ein Europa und wir sind heute mehr denn je gefordert, uns gegenseitig auszutauschen und zu unterstützen. Es freut mich sehr, dass wir heute, bei diesem Fest, die Urkunden der Städtepartnerschaft unterzeichnen können“, so Eppinger.

Urkunden aus Glas

Die Urkunden waren übrigens nicht aus Papier, sondern standesgemäß aus Glas. Diese Idee stammt von Glasfachschul-Leiter Gunther Fruth und er assistierte dann auch, als die vier Bürgermeister mit einer biegsamen Welle das Glasdokument zu unterzeichnen hatten. Das geschah unter großem Beifall, der kurzzeitig sogar den Geräuschpegel des Klingenden Glasstraßenfestes übertönte.

Treffen nach zwanzig Jahren - 01.05.2024

Nach 20 Jahren wieder

Ein Happening am Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein – Železná Ruda nachts vom 30.04.2024 auf 01.05.2024
Hier trafen sich wie vor 20 Jahren Michal
Šnebergr (Železná Ruda) und Thomas Müller (Bayerisch Eisenstein). Aber auch andere Alt- und Neubürgermeister waren anwesend. Der Anlass war der Beitritt der Tschechischen Republik in die EU.

"Die Tschechische Republik bei der EU? Ist doch selbstverständlich, wie sonst?" .… "Was? War es nicht immer so?!" .... "Heut vor 20 Jahren beigetreten? Ist ja auch ganz schön viel Zeit her, oder? Wie gesagt, das ist doch heut der Schnee von gestern, daran können sich nur die Veteranen erinnern, oder?"
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Česká republika v EU? Je to samozřejmé, jak jinak? .... Co? Nebylo to tak vždycky? Vstoupilo se dnes před 20 lety? To už je docela dávno, ne? Jak říkám, dneska je to stará voda na mlýn, to si pamatují jen veteráni, že?

Die "Veteranen" :-) von links: Thomas Müller (Ex-Bgm. Bay. Eisenstein), Ivan Kalina (Aktivist in Beziehungen zwischen CZ u. BY, Žel. Ruda), Michael Herzog (Bgm. Bay. Eisenstein), Charly Bauer (Ex-Bgm. Bay. Eisenstein) und Michael Šnebergr (Ex-Bgm. Žel. Ruda)
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Die tschechische Journalistin Ludmila Rakušan schrieb anlässlich des Jubiläums in der Passauer Neuen Presse folgenden Artikel -->


Česká novinářka Ludmila Rakušanová napsala k výročí v Passauer Neue Presse následující článek -->