Böhmerwald- Wanderungen

Böhmerwald- Wandrungen

Wir wandern gerne und noch lieber über "Grenzen" hinweg. Gemeinsam unternehmen wir abwechslungs-reiche Wanderungen im wunderschönen Böhmerwald. Hier kommen Deutsche & Tschechen zusammen und wir tauschen uns über Kultur, Natur aus.

Ins Büchelbachtal

Wenn sonst nicht viel geht und steigende Coronazahlen nichts Gutes verheißen, ist ein Aufenthalt an der frischen Luft immer noch das Beste. Dies sagten sich auch die Teilnehmer einer kleinen Wanderung, die Johannes Matt vom Naturpark für den Kulturverein Über d`Grenz veranstaltete. Bei strahlendem Sonnenschein ging es in der morgendlichen Kälte vom Bahnhof in Eisenstein aus ins Böhmische hinüber in das Büchelbachtal, an dessen Eingang die Reste einer alten Allee in strahlendem Herbstgold die Wanderer begeisterten. Hier ist auch der Nachbau eines Glasofens zu sehen, wie er ehemals von den Wanderglashütten im Tal errichtet wurde. War das Holz in der Umgebung aufgebraucht, zog die Hütte  weiter und ein neuer Ofen wurde errichtet. Nun ging es weiter am Büchelbach, der Svarožna, entlang zu einer ehemaligen Kaserne der Grenzwacht. Diese ist noch relativ gut erhalten und gehört zur Zeit einer Gruppe der Scouts, den Junior-Pfadfindern der Truppe „Otterfährte“, die dort Ferienfreizeiten verbringen- ohne Handyempfang!  Dies ist doch  eine schöne Nutzung der ehemaligen Überwachungseinrichtung. Vom ehemaligen Reindlhof, einem stattlichen Bauernanwesen aus der Vorkriegszeit, ist nur noch wenig zu sehen. So stiegen die Wanderer über einige Steinhaufen im Wald und fanden schließlich die Reste eines gemauerten Kellers. Ein altes Bild vom Reindlhof, das Johannes Matt vorzeigen konnte, gab eine Ahnung vom früheren Leben. Wohl weil das Anwesen im Grenz-Sperrgebiet lag, blieb kaum ein Stein auf dem anderen,  auch deswegen, dass Flüchtlinge keinen Orientierungspunkt hatten. Der Weg führte weiter durch den Wald über zauberhafte Lichtungen, die wechselweise den Blick auf Falkenstein und Rachel oder den Arber freigaben. Abschließend gab es eine verdiente Stärkung auf der sonnigen Terrasse des Lokals „U Larvu“ und nicht mehr alle schafften es rechtzeitig zurück zum Bahnhof, wo Johannes Matt noch zum Vortrag „Arber im Jahresverlauf“ eingeladen hatte.

Auf historischen Wegen in Böhmen

Böhmerwald- Wanderungen

Die schon traditionelle Herbstwanderung des Kulturvereins „Über d´Grenz“ Zwiesel e.V. führte heuer nach Cenkova Pila (Winzensäge) im Böhmerwald. Zwischen Rejsteijn und Srni (Rehberg) liegt dieser romantische kleine Ort am Zusammenfluss von Vydra und Krmelna (Kieslingsbach). Bereits seit 150 Jahren wird dort Strom erzeugt. Neben der „neuen“ Anlage ist auch das alte, ursprüngliche E-Werk noch zu besichtigen. Die Turbine und der Generator von Brown-Boveri wurden 1870 eingebaut und laufen ohne Störung heute noch. Vom Sägewerk ist leider nur noch ein Haus mit Ferienwohnungen übrig geblieben. Der bekannte tschechische Komponist Bedrich Smetana (Mein Vaterland) verbrachte hier in Cenkova Pila seine Urlaube. Weiter ging es den Fluss Vydra hinauf nach Srni. Auf ca. 950 m Höhe wurde dort der viele Kilometer lange Chitnitz-Tettauer Schwemmkanal gebaut. Um 1880 war das durch den Wald und über Stock und Stein führende Bauwerk mit einer Tiefe von ca. 2 Meter in reiner Handarbeit eine riesige Schinderei. Aber die Holztrift war damals ein lukratives Geschäft. Nach einem rustikalen, böhmischen Essen ging es wieder auf die Heimreise. Nun warten wir auf den Gegenbesuch unserer tschechischen Musikantenkollegen zum bayerisch-böhmischen Musiknachmittag am 7. November in Zwiesel.

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