Als die Löwen noch zwei Schwänze hatten Ein neues Stück der kreativen Gistl-Theatergruppe „Grenzverkehr-t: Wo die Löwen noch zwei Schwänze hatten“ feierte Ende Juni 2014 die Premiere. „Der Anstoß kam vom Zwieseler Kulturverein ‘Über d’ Grenz‘. Wir wurden gefragt, ob wir uns ein Theaterstück zu ihrem bayerischböhmischen Schmuggler-Projekt vorstellen könnten“, erzählt Veronika Schagemann. Und ja, die Gistl-Theatergruppe konnte sich das sehr gut vorstellen, hat man doch schon in den vergangenen Jahren regelmäßig im Nachbarland für die Theaterstücke geprobt und dabei Land und Leute kennen und lieben gelernt. Dass man heuer zudem den Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren feiert, passte auch.
|
Da können die Grenzer noch so aufmerksam sein: Der Schmuggler findet immer einen Weg über die Grenz‘. Die Gistl-Theatergruppe wandert in ihrem neuen Stück zwischen Bayern und Böhmen. − Foto: Hackl
|
Ein Theaterstück über die Geschichte der Schmuggler und Schwirzer nimmt die Zuschauer mit auf eine unterhaltsame Zeitreise vom Ende der k.u.k-Monarchie bis heute. Glasmacher und Wallfahrer verkehrten zwischen Bayern und Böhmen, Schmuggler und Schwirzer waren Meister in der Überwindung der Grenz. Überliefertes, Anekdotisches, heikle Kapitel der Geschichte bis hin zu bekannten Gegenwartsphänomenen - die Gistl- Theatergruppe treibt alles auf die Spitze: das Austricksen der Grenzer, Sprachverwirrungen, eine Hitlerrede irrwitzig fast - originalzitiert, Grenzabfertigung zur Zeit des kalten Krieges, Vietnamesenstände - jeweils kommentiert vom personifzierten Schlagbaum und seinem Freund, dem „ Grenzstoa“. Wer die Gistl-Truppe kennt, der weiß, dass er sich auf einen Abend mit hintersinnigem Humor, unbändiger Spielfreude und einem guten Schuss Lokalkolorit freuen darf.
|