Presse/Noviny
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Unsere Aktivitäten im Pressespiegel / Naše aktivity v novinách
Ausflu nach Kladruby und Koloveč
Der Kulturverein Über d‘Grenz e. V. unternahm eine Tagesfahrt mit dem Bus nach Böhmen. Freunde vom Bayerisch-Böhmischen Stammtisch Deggendorf schlossen sich an. Besichtigt wurde das Kloster Kladruby (Kladrau bei Mies). Das Benediktinerkloster wurde 1115 von Vladislav I. gegründet. Dieser böhmische Herrscher wurde auch im Kloster begraben. Er ist damit einer der wenigen Herrscher, die außerhalb Prags begraben wurden.
Bei der Besichtigung des Klosters im Rahmen einer deutschsprachigen Führung erfuhren die Vereinsfreunde einiges über die Geschichte des Klosters und konnten sich ein Bild vom Leben der Benediktinermönche und Novizen machen. Auch ein Blick in die Räume, die sogenannten Zellen, war möglich. Die Alltagsgegenstände der damaligen Zeit versetzten die Vereinsfreunde in Erstaunen. Anschließend besuchten sie die barock-gotische Kirche Mariä Himmelfahrt, St. Wolfgang und St. Benedikt, die von Jan Blažej Santini Aichl, dem berühmten Architekten barocker Denkmäler nicht nur im Norden von Pilsen, umgebaut wurde. Kladruby ist Santinis umfangreichstes und anspruchsvollstes Werk.
Nach dem Mittagessen im Schlossrestaurant, wo ausgezeichnete böhmische Küche serviert wurde, traten die Vereinsfreunde die Heimreise über Koloveč an, wo sich ein privates historisches Museum für Technik und Handwerk befindet. Das Museum konzentriert sich auf die Entwicklung des Handwerks in der Zeit von 1850 bis ca. 1940. Gegenwärtig sind im Museum 67 komplette Werkstätten sowie weitere technische Objekte zu sehen. So konnten die Vereinsfreunde einen faszinierenden Einblick in vergangene Zeiten gewinnen. Sie waren erstaunt, mit welch einfachen Mitteln die Menschen im 19. und 20. Jahrhundert zurechtkamen, viele Gegenstände kennt man heute nicht mehr und kann ihre Bedeutung nur erahnen. Ein herzliches Dankeschön ging an Eva Falta, die den Ausflug organisiert hatte.
Kulturní sdružení Über d'Grenz e. V. podniklo jednodenní autobusový výlet do Čech. Připojili se k nim přátelé z Česko-Bavorského štamtyše Deggendorf. Navštívili klášter Kladruby (Kladrau bei Mies). Benediktinský klášter založil Vladislav I. v roce 1115. Tento český panovník byl v klášteře také pohřben. Je tak jedním z mála panovníků, kteří byli pohřbeni mimo Prahu.
Během prohlídky kláštera s průvodkyní v němčině se přátelé sdružení dozvěděli mnoho zajímavého o historii kláštera a mohli si udělat obrázek o životě benediktinských mnichů a noviců. Bylo možné nahlédnout i do místností, tzv. cel. Předměty denní potřeby té doby přátele sdružení ohromily. Poté si prohlédli barokně gotický kostel Nanebevzetí Panny Marie, svatého Wolfganga a svatého Benedikta, přestavěný Janem Blažejem Santinim Aichlem, známým architektem barokních památek nejen na severním Plzeňsku. Kladruby jsou Santiniho nejrozsáhlejším a nejambicióznějším dílem.
Po obědě v zámecké restauraci, kde se podávala výborná česká kuchyně, se přátelé sdružení vydali na cestu domů přes Koloveč, kde se nachází soukromé historické muzeum techniky a řemesel. Muzeum je zaměřeno na vývoj řemesel v období od roku 1850 do cca roku 1940. V současné době je v muzeu vystaveno 67 kompletních dílen a dalších technických předmětů. Přátelé sdružení tak mohli fascinujícím způsobem nahlédnout do dob minulých. Žasli nad jednoduchými prostředky, s nimiž si lidé v 19. a 20. století vystačili; mnohé předměty dnes již neznáme a o jejich významu se
Wieder zusammen – Znovu spolu! - Begegnungen an der Bayerisch-böhmischen Grenze

25. Bayerisch-Böhmischer Sonntag am 24.09.23
Bayerisch Eisenstein - Železná Ruda - Frostig war es bei der Anfahrt an die böhmische Grenze in Bayerisch Eisenstein, aber dann verwöhnte bestes sonniges Herbstwetter die Großveranstaltung „Wieder zusammen - Znovu spolu! Begegnung an der bayerisch-böhmischen Grenze" hieß das jüngste grenzüberschreitende Projekt des Kulturvereins Über d'Grenz e.V. mit Sitz in Zwiesel. Das Projekt vereinte bei der Planung und Durchführung dieses großen bayerisch-böhmischen Sonntags der Größe XXL verschiedene Projektpartner und Förderer von beiden Seiten der Grenze. Allen voran der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, gefolgt von den Gemeinden Bayerisch Eisenstein und Železná Ruda, Arberland REGgio, Pošumaví e.V. und Bezirksregierung von Plzeňský kraj, die Ivan Falta vom Kulturverein an Land gezogen hat.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein umfangreiches Musikprogramm. Bühne 1 auf dem Dorfplatz war der volkstümlichen Musik gewidmet. Hier begrüßten Bürgermeister Michael Herzog aus Bayerisch Eisenstein, der Vertreter der Stadt Železná Ruda, Herr Ctirad Drahorát (Schulleiter), die Geschäftsführerin der Arber REGio, Frau Judith Weinberger-Singh und Emil Kronschnabl vom Verein Über d'Grenz die ersten Gäste, umrahmt von der Eisensteiner Blosmusi. Alle betonten, wie wichtig es ist, die Kontakte zum Nachbarland zu pflegen und immer wieder zu erneuern und zu beleben.
Schwungvoll ging es weiter mit Hořec und Horeček, den Musikanten und der Kinderchor- und Tanzgruppe aus Železná Ruda, die tschechische Kinderlieder sangen und tanzten. Die Deggendorfer Brotzeitmusi, die Über d'Grenz Musikanten und Gerhard and Friends unterhielten anschließend alle, die es etwas ruhiger angehen wollten. Für das leibliche Wohl sorgten der Waldverein und der Trachtenverein sowie die Metzgerei Šnebergr (Mitglied der Regionalproduktgruppe Böhmerwald), deren Sau am Spieß schnell die Hungrigen anlockte. Der Verein Über d'Grenz informierte an einem Stand über seine Aktionen und Aktivitäten.
Oben am Bahnhof waren zwei weitere Bühnen aufgebaut. Am Rondell vor der bayerischen Seite des Grenzbahnhofs ging es gemütlich los mit den "Kůrovci" (Borkenkäfern) aus Kašperské Hory. Danach spielten die Häng ON aus Frauenau und den schwungvollen Abschluss bildete die beliebte JH Swing Band von Karel Pixa aus Jindřichův Hradec. Die Bewirtung meisterte hier die „Bierinsel“ von Artur Miler mit einem reichhaltigen Angebot. Weiter vorn mischte sich noch der Duft von gegrillten Makrelen unter die Besucher.
Auf der Bühne 2 auf der tschechischen Bahnhofsseite wurde es lauter. Ein großes Besucherzelt von der Stadt Železná Ruda schützte die Besucher vor allzu viel Sonne. Heavens End, eine Newcomer-Band aus Passau, eröffnete das Programm, gefolgt von den Coutry Sisters, einer erstklassigen Damenband, die das Publikum so richtig in Schwung brachte. Es wurde getanzt und geklatscht, vor dem Zelt war reichlich Platz dafür. Bei einem Kinderquiz mussten deutsche und tschechische Kinder jeweils Fragen aus dem Nachbarland beantworten. Der Tisch mit den Preisen war von den Kindern dicht umlagert, aber es gab genug Preise, so dass jedes Kind mit der richtigen Lösung auch etwas bekam.
Nicht nur die Kinder sondern auch die Erwachsen begeisterte das anschließende pantomimische Theater „Hadry“ des „Spielraum Kollektivs“ aus Prag. Vor einem großen Ständer mit Hadry, den verschiedensten Kleidungsstücken, verwandelten sich die zwei Schauspieler mit Hilfe dieser Hadry in die unterschiedlichsten Personen und Wesen, ganz ohne Worte und begleitet von zwei Musikern, die sich ebenfalls in das Geschehen einmischten. Am Ende verteilten sich alle Hadry über die begeisterten Kinder, die so in das Geschehen mit einbezogen wurden. Den Abschluss bildete die Band The Wild Ride aus München mit Country Rock.
Auch an dieser Bühne war für das leibliche Wohl gesorgt, Lagron aus Domažlice bot neben Getränken auch regionale tschechische Spezialitäten wie Langoschen, Klobása und Reiberdatschi an, Kaffee und Süßes gab es vom Förderverein Starý Plzenec (Občanský spolek Hůrka a Radyně).
Begleitet wurde das Fest auf dem Gelände entlang der Bahnhofstraße bis auf die tschechische Seite von einem internationalen Flohmarkt, den Klaus Herzog aus Zwieselau privat organisiert hatte. Hier fanden die neugierigen Besucher auch einige Stände von Anbietern regionaler Produkte sowie Informationsstände von touristischen und gemeinnützigen Organisationen aus der Grenzregion.
Eine großartige, bunte und erlebnisreiche Veranstaltung hatte viele tschechische und deutsche Besucher, jung und alt, zusammengeführt, die den Tag sichtlich genossen haben. Möge dieser Tag ein Ansporn sein, die nachbarschaftlichen Beziehungen weiter zu pflegen!
Doris Thomas, Verein Über d`Grenz
Bayerisch-Böhmischer Sonntag 21.05.2023

Endlich wieder Sonnenschein zum 24. Bayerisch-Böhmischen Sonntag, den der Kulturverein Über d`Grenz aus Zwiesel am Sonntag in Bayerisch Eisenstein beim Grenzbahnhof veranstaltete! Schon lange vor der offiziellen Startzeit reihten sich die Stände der Flohmarktler entlang der ganzen Bahnhofsstrasse, bis zum Grenzbahnhof und noch viel weiter auf der böhmischen Seite. Was waren da für Schätze ausgebreitet, für jeden Geschmack war wohl etwas dabei, ob Bilder Glas, Geschirr, Kleidung und Selbstgemachtes über Skulpturen und Möbelstücke. Selbst für Nicht-Käufer ist es interessant zu beobachten, welche Menschen sich welche Sachen aussuchen. Suchen macht müde und hungrig, so waren die Stände mit Essen und Trinken vom Verein und anderen Anbietern schon frühzeitig dicht belagert und die Würstlbrater und Kaffeekocher kamen kaum nach, den Bedarf zu decken. Die vielen selbstgebackenen Kuchen der Vereinsmitglieder waren wieder sehr begehrt und bald auch verzehrt, obwohl es so viele waren, wie noch nie. Auch die böhmischen Kolatschen fanden reißenden Absatz und einer der „Grillmeister“ erlitt einen heftigen Sonnenbrand in der Hitze des Gefechts. Das böhmische Bier fand natürlich entsprechenden Absatz, aber diesmal auch viele nicht-alkoholische Getränke. So waren die Tische und Bänke am Bahnhofsvorplatz schon gut besetzt, als die Musikanten zu spielen begannen, zuerst die „Vereins-eigene“ Über d`Grenz Musi, die bayrisch-böhmisch traditionell aufspielte. Bald gesellten sich unsere Freunde, die „Kůrovci“ (zu deutsch „Borkenkäfer“) dazu, die mit ihrem Teufelsgeiger für Stimmung sorgten. Sie ließen sich auch die Laune nicht nehmen, als eine Windböe die Überdachung umriss und einen Verstärker beschädigte. Windböen brachten auch einige Schirme von Flohmarktständen zu Fall, aber geübte Flohmarktler bringt nichts aus der Ruhe., wenn auch ein gefährliches Klirren zu hören war. Die Karel-Pixa-Band aus Kašperskél Hory brachte dann den musikalischen Höhepunkt, alle waren begeistert von ihrer Vielseitigkeit und Begeisterungsfähigkeit. Da geht es von Country über Swing , Blues und Folk bis zur Zigeunermusik mit Bass, Geige und Gesang. Sie erfüllten auch besondere Musikwünsche, wie etwa ein tschechisches Lied, das Max Straub mi seinen Sängern vom Verein einüben möchte oder einen Cardas für den am weitesten (aus Frankfurt) angereisten Helfer Bernhard Hager. Da dem Verein seit kurzem auch eine Ärztin beigetreten ist, konnte ein kleinerer medizinischer Notfall auch bestens versorgt werden. Nur das Zusammenarbeiten vieler Helfer von diesseits und jenseits der Grenze machen die Durchführung solcher Veranstaltungen möglich, deren Beliebtheit der große Besucherandrang beweist. So gilt der Dank auch besonders der Gemeinde Bayerisch Eisenstein mit Bürgermeister Michael Herzog (Tische,Bänke, Hütten..) und Mirka Frenzlová von der Stadt Železná Ruda für die jahrelange Unterstützung. Dank auch an Herrn Baierl von der Galerie, der uns Strom, Lagermöglichkeiten und nicht zuletzt Toiletten zur Verfügung stellt.
Mit welcher Freude die Musikanten aufspielten, zeigt sich auch im gemeinsamen Foto, zu dem sie alle ihren Spass hatten. Mit vielen Küsschen veranschiedete sich denn auch der Super-Geiger der Karel-Pixa-Band, obwohl für sie am Schluss nichts mehr zum Essen da war. So verteilten sie noch selber mitgebrachtes Gebäck und freuen sich schon auf ein Wiedersehen. Der ganzen Veranstaltung war noch anzumerken, wie sehr doch in der Corona-Zeit den Menschen solch gemeinsames Feiern abgegangen ist.
Böhmen und Bayern singen Weihnachtslieder

22.12.2022
Endlich, nach zweijähriger Corona-Pause konnte der Kulturverein Über d`Grenz aus Zwiesel zusammen mit der Folkloregruppe Hořec+Hořecek aus Železná Ruda wieder ein gemeinsames Weihnachtsliedersingen planen. Seit 2013 beteiligt sich der Verein an dieser Veranstaltung , bei der gleichzeitig in ganz Böhmen gemeinsam Weihnachtslieder gesungen werden als Zeichen für gemeinsames Streben nach Frieden. Mal diesseits und mal jenseits der Grenze wurde gesungen. Heuer allerdings wählte man einen eigenen Termin, da die tschechische Gruppe am gemeinsamen Termin schon vergeben war. Nun drohte der dritte Ausfall, da in Železná Ruda eine starke Erkältungswelle grassiert, es wurde sogar die Schule deswegen geschlossen und von den etwa 20 Kindern der Gruppe Hořeček (den „Enzianchen“) war der Großteil erkrankt. Trotzdem kam Barbora Kučeravá mit ihrer Resttruppe und es wurde eine wunderschöne Veranstaltung im Saal des Infozentrums in Železná Ruda. Seit der letzten Veranstaltung 2019 sind in der Musikantengruppe Hořec neue Gesichter zu sehen. Verstärkt wurden sie von Emil Kronschnabl und Max Straub vom Verein Über d`Grenz (auch hier hatte es krankheitsbedingte Ausfälle gegeben). So wurde schnell noch etwas geübt und die Gäste konnten sich schon stärken bei Glühwein und Kinderpunsch, süßem Gebäck und Chlebičky. Barbora Kučeravá, Ivan Falta und Doris Thomas (vom Verein Über d`Grenz) begrüßten die Gäste, unter ihnen auch Bürgermeister Michael Herzog aus Bayerisch Eisenstein und 2.Bürgermeister Petr Najman aus Železná Ruda und eine Abordnung des befreundeten tschechischen Stammtisches aus Deggendorf, die auch tschechische Austauschschülerinnen mitgebracht hatten. Dann wurden Notenblätter verteilt, so konnte auch das Publikum kräftig mitsingen und zwar sowohl deutsch als auch tschechisch. Den Beginn machte das „Kommet ihr Hirten“, zuerst auf tschechisch, dann auf deutsch. Dieses Lied kommt ja ursprünglich aus Böhmen. Die Musiker hatten sich gut verständigt und Barbora sang mit ihrer Kindergruppe und führte sie mit Tanzfiguren auch durch den ganzen Saal. Wunderschön waren die Kleinen in ihren Trachten, aber auch die tschechischen Musikanten waren in schmucken Trachten erschienen. Abwechselnd wurden jetzt tschechische und deutsche Lieder gesungen, beim Hirtenlied „Půjdem spolu do Betléma“ wiegten die Kinder mit ihren Gesten das Jesuskind in den Schlaf. Bewundernswert, wie sie totz der reduzierten Truppe ihre Tänzchen meisterten, liebevoll geführt von Barbora. Beim „Es wird scho glei Dumpa“ sangen auch die Tschechen mit, die Großen wie die Kleinen. Den Abschluss bildete das wohl meist gesungene tschechische Weihnachtslied „Narodil se Kristus Pán“, und man merkte nicht mehr, wer Bayer oder Böhme ist. Der Mythenforscher Jakob Wünsch aus Deggendorf wurde kurzerhand aufgrund seiner wallenden Haarpracht zum Nikolaus bestimmt, um den Kindern die liebevoll vorbereiteten Geschenk-Säckchen zu überreichen. Anschließend war noch viel Zeit, bei Punsch und Glühwein Gedanken auszutauschen, allgemein war man sich einig, dass es höchste Zeit sei, die gemeinsamen Kontakte wieder zu intensivieren, hatten sie doch unter Corona sehr gelitten. So streben die Musikanten aus Zwiesel und Železná Ruda an, gemeinsame Auftritte zu intensivieren, auch wurden Kontakte geknüpft zwecks individuellem Sprachaustauschs. Trotz der Einschränkungen war es ein sehr gelungener Abend, der auch bei den etwa 60 Besuchern einen großen Eindruck hinterlassen hat und hoffentlich einen Anstoß zu vielen gemeinsamen Aktionen im Neuen Jahr gibt.
Allen ein gutes Neues Jahr – Veselý Nový Rok !
Wanderausstellung „Geschichte des Eisernen Vorhangs“

Schon vor einiger Zeit machte sich eine Gruppe des Kulturvereins Über d`Grenz auf zu einer Fahrt nach Hartmanice . Dort, in der ehemaligen Synagoge , hatte die Kuratorin Zuzana Jonová zum Besuch der Ausstellung „Neprojdou (Kein Durchkommen) – Geschichte des Eisernen Vorhangs“ eingeladen. In dem an sich schon sehr sehenswertem Museum, das die Geschichte der ehemaligen Synagoge und das Leben in den umliegenden Orten vor dem zweiten Weltkrieg zeigt, war im 2.Stock die interessante Ausstellung aufgebaut, die die historischen Hintergründe zur Entstehung und die Geschichte bis zum Fall des Eisernen Vorhangs speziell auch in der Region des Böhmerwaldes aufzeigt. Auf einer Vielzahl von Schautafeln mit eindrucksvollen Bildern wird die unmenschliche Geschichte des Baues des Sicherheitssystems und der Vorgänge in der entstandenen Sperrzone erzählt. Auch persönliche Geschichten von ehemaligen Grenzsoldaten sind dabei wie auch Berichte über schlimme Todesfälle auch mit Kindern und die Schilderung der Auswirkungen des Eisernen Vorhangs auf das Leben der Menschen auf beiden Seiten der Grenze. Sehr beeindruckt haben auch die ganz persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse von Zuzana Jonová, die diese Zeit hautnah in der Gegend erlebt hatte. Wie erlösend dann die Bilder, die den Älteren von uns wohlbekannt sind, als Genscher und Dienstbier den Drahtzaun durchschnitten und aus der sowjetischen „Normalisierung“ eine echte, menschliche Normalisierung wurde.
Trotz des schlechten Wetters begaben sich einige Teilnehmer noch in die Umgebung von Dobrá Voda (Gutwasser), um den Spuren des Eisernen Vorhangs zu folgen. Sie lernten den Ort kennen, an dem sich der erste Kontrollpunkt der Grenztruppen befand, und sahen die Überreste eines versteckten Gebäudes im Wald, das von den Vorhutpatrouillen genutzt wurde, um Menschen aufzuspüren, die versuchten vor dem kommunistischen Regime in den Westen zu fliehen.
Der Projektträger dieser zweisprachigen Wanderausstellung ist Denkmal Hartmanice, Partner des Projekts sind das Museum Šumava Sušice und das Landratsamt Freyung-Grafenau. Nach dem 25.Oktober wird diese Ausstellung bis zu den Weihnachtsferien nun in Grafenau zu sehen sein und zwar in den Räumen der ehemaligen Kreisbibliothek am Landgraf-Leuchtenberg Gymnasium (Rachelweg 18) . In den kommenden zwei Jahren soll die Ausstellung dann jeweils im Herbst an einer Schule in Waldkirchen und Freyung gezeigt werden. Insbesondere auch für Schulklassen wird der Besuch (nach Anmeldung) sehr empfohlen, ist doch nun bereits eine ganze Generation herangewachsen, die die Ereignisse vor über 30 Jahren nicht mehr aus persönlicher Erfahrung kennt.
Großer Bayerisch-Böhmischer Sonntag auf der Grenze
28.09.2022
Endlich, nach zweijähriger Corona-Pause war es wieder so weit: Der Zwieseler Kulturverein Über d´ Grenz lud zum 23. Bayerisch-Böhmischen Sonntag am Grenzbahnhof in Bayerisch Eisenstein – Železná Ruda ein. Mit bangem Blick auf die Wetterprognosen erwog man schon die Absage, jedoch hatten sich schon viele Flohmarktler angemeldet, die auch schon jahrelang wieder auf gutes Geschäft gehofft haben, und so starteten alle Veranstalter am frühen Morgen nach Eisenstein. Unterstützt wurde die Veranstaltung auch durch die Gemeinden Bayerisch Eisenstein und Železná Ruda, die u.A. Hütten und Bühne zur Verfügung stellten. Zunächst meinte es der Wettergott auch ganz gut, es war ein reger Betrieb am Flohmarkt, interessante Stücke waren angeboten und auch die Nachfrage war gut. Natürlich waren nicht so viele da, wie vor zwei Jahren bei einem rekordverdächtig schönen Wetter. Auf der überdachten Bühne – wenn auch leider mit fehlender Rückwand – spielten zuerst die Über d´ Grenz-Musikanten mit bayrisch-böhmischer Volksmusik auf. Da füllten sich rasch die aufgestellten Tische und Bänke, es gab Schmankerl vom Grill mit bayrischem und böhmischem Bier, aber auch ein warmer Kaffee erfreute sich großer Beliebtheit. Dazu gab es viele selbstgebackene Kuchen, manche waren bei der Kundschaft schon wohlbekannt. So wurde eine Bäckerin des Vereins mit ihrem Nusskranz, den sie zum Verkaufsstand brachte, schon durch den ganzen Flohmarkt von zwei Damen verfolgt, damit sie gleich ein Stück bekamen. Vom Nusskranz war dann nach einigen Minuten nichts mehr übrig. Auch die böhmischen Kolatschen fanden guten Absatz. Nachmittags traf dann die Musikgruppe um Karel Pixa aus Jindřichův Hradec ein, im Verein bereits als gute Freunde bekannt. Nach der langen Pause verändert, mit einer neuen Sängerin und dem Gitarristen Vladimír und natürlich dem schon bekannten „Teufelsgeiger“. Alle Musikanten hatten auch großen Spaß an einer Fahrt mit der Draisine, die Václav Zahrádka zum Bahnhof gebracht hatte. Die Pixa-Musikanten mit ihrem Country , Blues und Swing hätten noch gerne weiter gespielt, aber ein heftiger Regenschauer vertrieb dann leider die Zuhörer. Nachdem der stärkste Schauer vorbei war, wurden dann die Vereinsmitglieder noch beim Aufräumen mit bester Musik unterhalten (auch noch einige Flohmarktler in der Nähe, die ein Dach hatten). Aber nach einem gefühlvollen „Hey Jude“ von den Beatles war dann endgültig Schluss. Alle Veranstalter und Teilnehmer äußerten aber ihre große Freude darüber, dass endlich wieder ein Bayerisch-Böhmisches Fest stattfinden konnte und wünschten sich eine baldige Fortsetzung.
Doris Thomas, Verein Über d´Grenz
Konečně po dvouleté koronavirové přestávce opět nastal čas: zwieselské kulturní sdružení Přes hranici z.s. zvalo na 23. česk-bavorskou neděli na hraniční nádraží v Bayerisch Eisensteinu - Železné Rudě. S obavami jeho členové sledovali předpověď počasí a už zvažovali zrušení akce, ale mnoho bleších trhovců se již přihlásilo a doufalo, že se jim opět po letech povede dobrý obchod, a tak se všichni organizátoři brzy ráno vydali do Eisensteinu. Akci podpořily také obce Bayerisch Eisenstein a Železná Ruda, které poskytly chatky a pódium. Zpočátku počasí přálo, na bleším trhu bylo velmi rušno, nabízely se zajímavé věci a poptávka byla dobrá. Samozřejmě jich nebylo tolik jako před dvěma lety, kdy bylo rekordně pěkné počasí. Na krytém pódiu - bohužel s chybějící zadní stěnou - vystoupili nejprve Über d' Grenz-Musikanten s bavorsko-českou lidovou hudbou. Stoly a lavice se rychle zaplnily, k dispozici byly pochoutky z grilu s bavorským a českým pivem, ale velký zájem byl i o horkou kávu. Kromě toho bylo k dispozici mnoho doma upečených koláčů, z nichž některé už zákazníci dobře znali. Například pekařku ze sdružení s ořechovým věncem, který přinesla ke stánku, sledovaly přes celý bleší trh dvě dámy, aby si mohly hned kousek vzít. Po několika minutách z ořechového věnce nic nezbylo. Dobře se prodávaly také české koláče. Odpoledne přijela hudební skupina kolem Karla Pixy z Jindřichova Hradce, kterou už ve sdružení znají jako dobré přátele. Po dlouhé pauze u nich došlo ke změnám, přibyla nová zpěvačka a kytarista a samozřejmě nescházel ani známý "ďábelský houslista". Všichni hudebníci se také skvěle bavili při jízdě na drezíně, kterou na nádraží přivezl Václav Zahrádka z Čachrova. Muzikanti kolem Karla Pixy se svou country, blues a swingovou hudbou by rádi hráli i déle, ale silná dešťová přeháňka bohužel vyhnala publikum. Poté, co nejsilnější přeháňka pominula, bavili muzikanti členy sdružení při úklidu skvělou hudbou (poblíž byli i lidé z blešího trhu, kteří měli střechu). Ale po písni Hey Jude od Beatles bylo po všem. Všichni organizátoři i účastníci však vyjádřili velkou radost, že se konečně česko-bavorská neděle mohla opět konat, a přáli si brzké pokračování.
Deutsch-tschechisches Treffen am Zwercheck

14.09.2022
- Deutsch-tschechisches Treffen am Zwercheck war eine Erinnerung an die Legende des Böhmerwaldes
Die diesjährige Veranstaltung war nicht nur ein Treffen von Nachbarn aus beiden Grenzländern, sondern auch ein Gedenken, eine Würdigung und ein Dank an Emil Kintzl, eine Persönlichkeit, die zu Lebzeiten zur Legende wurde und in diesem Frühjahr im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Zusammenstoßes mit einem Skifahrer starb.
Das grenzüberschreitende Treffen fand am Standort der ehemaligen Juránek-Hütte auf der tschechischen Seite des Zwerchecks statt. In diesem Jahr wird der 100. Jahrestag der Eröffnung der ersten Hütte gefeiert. Sie wurde 1922 erbaut und später erweitert. Heute ist sie nur noch eine Ruine. Sie befand sich auf einer Höhe von 1330 m und war die höchste Berghütte des Landes. Sie war über den so genannten Arnova-Weg erreichbar, der von Rozvodí zwischen dem Berg Špičák und der Seewand verlief und an einer wichtigen Kreuzung von Wanderwegen lag. Auf der Piste in der Nähe wurden sogar Skirennen ausgetragen - der 1. Großer Preis von Böhmerwald (1935). Das Gebiet ist nun geschützt, entweder als Naturdenkmal, nationales Naturschutzgebiet oder sogar als "besonders geschütztes Naturgebiet". Das gesamte Gebiet ist daher für Touristen von der tschechischen Seite aus gesperrt, während von der bayerischen Seite aus markierte Wanderwege hierher führen, obwohl das Gebiet ebenfalls unter einer ähnlichen Regelung wie die tschechische geschützt ist.
Unter den zahlreichen Teilnehmern befanden sich auch Vertreter der umliegenden bayerischen Gemeinden. Sie hielten kurze Ansprachen, in denen sie sich für die Einladung bedankten. Sie äußerten sich einhellig positiv über grenzüberschreitende Aktivitäten in Form von Begegnungen von Bewohnern beider Seiten der Grenze.
Der Bürgermeister von Lam, Paul Roßberger, betonte, dass der Naturschutz notwendig und wichtig sei, dass aber die touristischen Aktivitäten nicht eingeschränkt werden sollten, wenn dies nicht unbedingt notwendig sei. Die Grenzgemeinden brauchen den grenzüberschreitenden Tourismus und begrüßen seine Entwicklung. Ähnlich äußerte sich Hermann Kaml als Vertreter von Franz Müller, des Bürgermeisters aus Lohberg. Man wünschte sich sowohl die Durchlässigkeit der grenzüberschreitenden Wege und Pfade als auch deren mögliche Erneuerung. Unter den Teilnehmern waren die Bürgermeister von Železná Ruda, die Bürger aus Bayerisch Eisenstein und aus dem Zwieseler Winkel anwesend.
Die Hauptorganisatoren waren der Reisezielverein Železná Ruda in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein Offener Böhmerwald. An der 13. tschechisch-deutschen Veranstaltung am Zwercheck nahmen auch Mitglieder des Kulturvereins Über d' Grenz aus Zwiesel teil, der bereits seit mehreren Jahren Partner dieses Treffens ist.
Fotos Václav Chabr
Jahreshauptversammlung 2022

Endlich, nach einer weiteren Corona-Pause, trafen sich 20 Mitglieder des Zwieseler Kulturvereins „Über d`Grenz“ (mehr als in den letzten Jahren) zu ihrer Jahreshauptversammlung im Gasthof Kapfhammer. Die 1. Vorsitzende Susanne Vilsmeier-Wenzl hieß alle Mitglieder herzlich willkommem und berichtete dann über die zurückliegenden Aktivitäten, die aufgrund der Lage sehr eingeschränkt waren. Zunächst war man im Herbst 2021 zuversichtlich gestartet, es gab eine Böhmerwaldwanderung zum Reindlhof, einen Galeriebesuch in Eisenstein und einen gut besuchten und von Emil Kronschnabl bestens organisierten Musiknachmittag mit einem Musikantentreffen mit zwei tschechischen Gruppen und den eigenen Musikanten im AWO-Saal. Alle weiteren geplanten Aktivitäten (Tschechisch-Stammtische, Weihnachtslieder-Singen…) fielen Corona zum Opfer. Nach längerer Pause traf man sich dann erst wieder im Juni, es gab eine Wanderung und einen Tschechisch-Stammtisch in Železná Ruda. Einen herzlichen Dank richtete die Vorsitzende an Alle im Verein, die zum Gelingen der Veranstaltungen beitrugen mit der Hoffnung auf weitere Unterstützung. Auch die stets hilfsbereiten Bürgermeister von Eisenstein und Železná Ruda und die Verantwortlichen vom Naturpark schloss sie in den Dank ein.
Der Kassenbericht von Max Straub war entsprechend der eingeschränkten Aktivitäten sehr kurz, der Bestand hat sich kaum verändert und die Kassenprüfer fanden eine tadellose Kassenführung vor. So konnten der Kassier und der Vorstand einstimmig entlastet werden. Die folgenden Neuwahlen leitete Emil Kronschnabl als Wahlleiter souverän, im Vorstand gab es keine Änderung:
1.Vorsitzende Susanne Vilsmeier-Wenzl , 2. Vorsitzender Ivan Falta, Kassier Max Straub, Schriftführerin Doris Thomas. Als Kassenprüfer fungieren weiter Josef Weiß und Klaus Herzog und als Beisitzer wurden Magdalena Proft, Franz Schauberger, Inge Schiedermeier, Anni Rimpler und Willi Weinberger bestimmt.
Es folgte noch eine Vorschau auf geplante Ereignisse, natürlich noch unverbindlich, wie Kirchweih in Kašperské Hory, Treffen am Zwercheck, Grenzlandfestbesuch, Vereinsausflug (eintägig) Galeriebesuch, gemeinsame Fahrt mit Deggendorfer Stammtisch nach Velhartice und der BB-Sonntag, geplant für den 25.9. sowie das Weihnachtsliedersingen. Alle Veranstaltungen werden auch auf der Homepage des Vereins angekündigt, es bleibt nur zu hoffen dass sie auch stattfinden können.
Bayerisch-Böhmisches Musikantentreffen

10.11.2021
Einen Musiknachmittag vom Feinsten bekamen alle geboten, die der Einladung des Vereins Über d`Grenz am Sonntag Nachmittag in den AWO-Saal gefolgt waren. Ein gut gefüllter Saal mit Besuchern, die alle die 2G Bestimmungen erfüllt hatten begrüßte begeistert die einheimischen Über d`Grenz Musikanten, Emil Kronschnabl, Joe Weiss und Albert Oswald und die Kůrovci aus Bergreichenstein. In seiner Begrüßung betonte Kronschnabl, dass gemeinsames Essen, Trinken, Spielen und Singen die beste Verbindung „von unten“ zwischen zwei Kulturen bildet. Auch wenn die Sprache immer noch trenne, so brauche Musik keine Sprache. So legten die Über d`Grenz Musiker auch gleich los mit einer Komposition von den Stoiber Buam und anderen beliebten Stücken der heimischen Volksmusik, auch zum Mitsingen war so manches Bekanntes dabei. Sodann übernahmen die Kůrovci, zu Deutsch die Borkenkäfer, die ihren Namen daher haben, dass 3 von ihnen aus Berufen stammen, die mit Wald und Holz zu tun haben, nur einer ist Bäcker, der kann die anderen versorgen. Vaclav Siegl, Jaroslav Novy, Pepa Luvar Und Pepa Mráz mit dem Vozembouch, der Teufelsgeige, spielten auf und sangen dazu, wie es in Böhmen noch viel öfter üblich ist, als bei uns. So hatten sie auch viele Lieder im Programm, zu denen es sowohl einen deutschen als auch einen tschechischen Text gibt, wie die „Rosamunde“, den „schwarzen Zigeuner“ und natürlich das Böhmerwaldlied. Das brachte Stimmung in den Saal und auch bei tschechischen Texten konnten einige Sprachkursbesucher mithalten. Mit großem Hallo wurde dann die dritte Musikgruppe begrüßt, die bekannte Švejk-band aus Pilsen. Die Band tritt ja in verschiedenen Zusammensetzungen auf, Corona-bedingt hatten sie auch umstellen müssen. Der Chef der Gruppe, Milan Benedikt Karpíšek (Geige, Banjo, Waschbrett und Gesang) brachte Honza Kubík (Steirische Harmonika) und Jaroslav Kopejko (Fagott) mit. Kopejko trat als täuschend echter Soldat Švejk auf, man meinte, er sei direkt aus dem Kinofilm mit Muliar entsprungen. Das vielseitige Trio bot beste tschechische Folklore, teils Stücke aus dem alten Prag, aus Böhmen ,aus Mähren, vieles mit Gesang. Da hat sich wohl mancher im Saal gewünscht, mehr für seine Tschechisch-Kenntnisse getan zu haben, aber letztlich ist durch die Musik allein vieles verständlich und die Freude und Fröhlichkeit, die in den Liedern steckt, konnte voll vermittelt werden. Nun spielten die drei Gruppen abwechselnd und erfüllten auch Wünsche aus dem Publikum, das begeistert mitging. Den krönenden Abschluss bildete der gemeinsame Auftritt aller drei Gruppen mit Škoda Laska, wobei es den Teufelsgeiger nicht mehr am Boden hielt, und er auf den Tisch sprang, um die Musiker besser anfeuern zu können. Nach dem gemeinsamen „Zirkus Renz“ war dann leider endgültig Schluß . Es ist nur zu hoffen, dass solche Veranstaltungen künftig wieder öfter und ohne Einschränkungen möglich sind, der Verein wird sein Möglichstes dazu tun, darin waren sich die Mitglieder einig.
Ins Büchelbachtal

02.11.2021
Wenn sonst nicht viel geht und steigende Coronazahlen nichts Gutes verheißen, ist ein Aufenthalt an der frischen Luft immer noch das Beste. Dies sagten sich auch die Teilnehmer einer kleinen Wanderung, die Johannes Matt vom Naturpark für den Kulturverein Über d`Grenz veranstaltete. Bei strahlendem Sonnenschein ging es in der morgendlichen Kälte vom Bahnhof in Eisenstein aus ins Böhmische hinüber in das Büchelbachtal, an dessen Eingang die Reste einer alten Allee in strahlendem Herbstgold die Wanderer begeisterten. Hier ist auch der Nachbau eines Glasofens zu sehen, wie er ehemals von den Wanderglashütten im Tal errichtet wurde. War das Holz in der Umgebung aufgebraucht, zog die Hütte weiter und ein neuer Ofen wurde errichtet. Nun ging es weiter am Büchelbach, der Svarožna, entlang zu einer ehemaligen Kaserne der Grenzwacht. Diese ist noch relativ gut erhalten und gehört zur Zeit einer Gruppe der Scouts, den Junior-Pfadfindern der Truppe „Otterfährte“, die dort Ferienfreizeiten verbringen- ohne Handyempfang! Dies ist doch eine schöne Nutzung der ehemaligen Überwachungseinrichtung. Vom ehemaligen Reindlhof, einem stattlichen Bauernanwesen aus der Vorkriegszeit, ist nur noch wenig zu sehen. So stiegen die Wanderer über einige Steinhaufen im Wald und fanden schließlich die Reste eines gemauerten Kellers. Ein altes Bild vom Reindlhof, das Johannes Matt vorzeigen konnte, gab eine Ahnung vom früheren Leben. Wohl weil das Anwesen im Grenz-Sperrgebiet lag, blieb kaum ein Stein auf dem anderen, auch deswegen, dass Flüchtlinge keinen Orientierungspunkt hatten. Der Weg führte weiter durch den Wald über zauberhafte Lichtungen, die wechselweise den Blick auf Falkenstein und Rachel oder den Arber freigaben. Abschließend gab es eine verdiente Stärkung auf der sonnigen Terrasse des Lokals „U Larvu“ und nicht mehr alle schafften es rechtzeitig zurück zum Bahnhof, wo Johannes Matt noch zum Vortrag „Arber im Jahresverlauf“ eingeladen hatte.
Auf historischen Wegen in Böhmen

29.10.2021
Die schon traditionelle Herbstwanderung des Kulturvereins „Über d´Grenz“ Zwiesel e.V. führte heuer nach Cenkova Pila (Winzensäge) im Böhmerwald. Zwischen Rejsteijn und Srni (Rehberg) liegt dieser romantische kleine Ort am Zusammenfluss von Vydra und Krmelna (Kieslingsbach). Bereits seit 150 Jahren wird dort Strom erzeugt. Neben der „neuen“ Anlage ist auch das alte, ursprüngliche E-Werk noch zu besichtigen. Die Turbine und der Generator von Brown-Boveri wurden 1870 eingebaut und laufen ohne Störung heute noch. Vom Sägewerk ist leider nur noch ein Haus mit Ferienwohnungen übrig geblieben. Der bekannte tschechische Komponist Bedrich Smetana (Mein Vaterland) verbrachte hier in Cenkova Pila seine Urlaube. Weiter ging es den Fluss Vydra hinauf nach Srni. Auf ca. 950 m Höhe wurde dort der viele Kilometer lange Chitnitz-Tettauer Schwemmkanal gebaut. Um 1880 war das durch den Wald und über Stock und Stein führende Bauwerk mit einer Tiefe von ca. 2 Meter in reiner Handarbeit eine riesige Schinderei. Aber die Holztrift war damals ein lukratives Geschäft. Nach einem rustikalen, böhmischen Essen ging es wieder auf die Heimreise. Nun warten wir auf den Gegenbesuch unserer tschechischen Musikantenkollegen zum bayerisch-böhmischen Musiknachmittag am 7. November in Zwiesel.
Lebenszeichen vom Verein Über d`Grenz

27.09.2021
Nach langem Corona-bedingtem Stillstand hielt der Verein Über d`Grenz in Zwiesel seine Jahreshauptversammlung ab, die im vergangenen Jahr entfallen musste. Über Aktivitäten war leider nicht viel zu berichten, der Gedenkveranstaltung am 3.2.2020 für 30 Jahre Menschenkette in Bayerisch Eisenstein folgte eine lange Coronapause, die nur durch zwei kleine Veranstaltungen im Herbst unterbrochen wurde. Im März 2021 liefen einige Kontakte über Videokonferenz und erst im Juli traf man sich wieder mit beschränkter Teilnehmerzahl in Kašperské Hory und ab September wurden wieder Stammtische abgehalten. Vorsitzende Susanne Vilsmeier-Wenzl freute sich, dass trotzdem die Mitglieder dem Verein die Treue gehalten haben und bedankte sich bei allen, die zum Vereinsleben beitragen. Mit neuen Planungen war man vorsichtig, weil nicht klar ist, was bei den gegebenen Bedingungen überhaupt stattfinden kann, waren doch die Highlights wie Bayerisch-Böhmische Sonntage und Musikveranstaltungen immer mit vielen Menschen auf engem Raum verbunden. 2. Vorsitzender Ivan Falta stellte einige mögliche Pläne vor, man war sich aber einig, dass konkret erst kurzfristig geplant werden kann, dies möchte man bei regelmäßigen Stammtischen besprechen.
Eine kleine Aktion fand sodann gleich am nächsten Tag in der Galerie Kuns(t)räume in Bayerisch Eisenstein statt. Gemeinsam besuchte man die Sonderausstellung N-akt. Nach einer kurzen Einführung von Emil Kronschnabl über die Geschichte der Darstellung des menschlichen Körpers, beginnend von Venusfigurinen aus der Frühzeit des Menschen über das antike Griechenland bis hin zur Renaissance und der Moderne bewunderten die Teilnehmer die Vielseitigkeit der Ausstellung. Besondere Beachtung fanden auch die Darstellungen im Dachgeschoss, wo in der Galerie vertretene oder ihr nahestehende Künstler ihre Werke zu diesem Thema präsentieren. Bei einer abschließenden Einkehr in der Schmugglerhütte wurden Pläne für weitere Treffen geschmiedet.
Ausstellungsbesuch in Kašperské Hory

29.09.2020 Bayerwaldbote, PNP
Nachdem fast alle Aktivitäten des Kulturvereins Über d`Grenz Corona-bedingt ausfallen mussten, schickte sich eine kleine Gruppe des Vereins mit Ivan Falta an, wieder ein Lebenszeichen zu setzen. Auf Einladung der Organisatoren einer Ausstellung im Böhmerwaldmuseum in Kašperské Hory (Bergreichenstein) besuchten sie diese sehenswerte Ausstellung mit dem Titel „Natur am Scheide weg – Veränderungen in der biologischen Vielfalt der letzten 50 Jahre“. Die Kuratorin Zuzana Jonová und Ivan Lukeš, Zoologe und Naturwissenschaftler des Museums führten die kleine Gruppe fachkundig durch die Ausstellung. Sie zeigt die Eingriffe und den Einfluss des Menschen auf die Umwelt, aber auch Möglichkeiten und Wege zum Schutz der biologischen Vielfalt in der Region des Böhmerwaldes und des Bayerischen Waldes. Neben fantastischen Fotografien und Exponaten steht für Kinder und Erwachsene auch ein interaktives Quiz bereit. Die interessanten Texte zu den Bildern sind durchgehend in deutscher und tschechischer Sprache verfasst, dazu wird eindrucksvolles Zahlenmaterial verarbeitet. Man ist schon sehr betroffen, wenn man die Aufzählung der bereits verschwundenen oder stark bedrohten Arten studiert und daneben dann die Bilder dieser Schätze unserer Natur bewundern kann. Unterstützt wird die Ausstellung auch vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, Veranstaltungspartner auf der deutschen Seite ist der Kulturverein Über d`Grenz. Frau Rita Hagl-Kehl, MdB (Parlamentarische Staatssekretärin ) tritt im Verwaltungsrat des Zukunftsfonds für dieses Projekt ein und freut sich, dass dieses Projekt hilft, Vorurteile abzubauen und stattdessen länderübergreifende Brücken zu bauen; in einer Presseerklärung hat sie allen Engagierten gedankt, die sich für die deutsch-tschechische Zusammenarbeit undFreundschaft einsetzen.
Begeisterung erweckten die eindrucksvollen Tierfotografien, die allevon Ivan Lukeš selbst stammen. Auf die Frage, wie man solche Fotos schafft, meinte er nur „ man braucht vor allem sehr viel Sitzfleisch und Geduld“, was wohl untertrieben ist, denn der richtige Blick ist auch nötig. Seine fachkundigen Erklärungen machten den Besuch der Ausstellung zu einem Erlebnis für die Besucher. Es ist eventuell auch geplant, die Ausstellung im nächsten Jahr auch auf deutscher Seite zu zeigen, was auch vom Zukunftsfond befürwortet würde, aber Corona-bedingt muss man die Entwicklungen noch abwarten. Auf jeden Fall kann man die Schau in Bergreichenstein allen Interessierten von deutscher Seite sehr empfehlen; auch ein wunderschöner Fotokalender wurde zur Ausstellung erstellt.
Die bayrischen Besucher fuhren dann zusammen mit den tschechischen Freunden zum Mittagessen in die Chata Rovina und wurden danach auf einer kleinen Wanderung zur Guntherkapelle und zum Guntherfelsen begleitet von wissenschaftlichem Mitarbeiter RNDr Luděk Bufka. Seine Erklärungen zu Ziele und Methoden der Arbeit im Nationalpark Šumava genossen die Teilnehmer mit einer wunderschönen Aussicht auf die Ausläufer des Böhmerwaldes. Besonders die Erkenntnisse über die Vielfalt des Bodenlebens beeindruckten. Zuzana Jonová berichtete noch Interessantes über das Gnadenbild in der Kapelle. Den Abschluss des eindrucksvollen Tages bildete der Blick auf das verfallende Haus des „berittenen Doktors“ in Pustina, einer Gestalt aus einer der Geschichten von Emil Kintzl.
Doris Thomas, Verein Über d`Grenz